Wanderfriedenskerze 2025
01. Sep 2025
Am 1.
Septembr begann wieder die Aktion Wanderfriedenskerze,
die in diesem Jahr Journalist*innen in Kriegsgebieten in den Mittelpunkt der
Friedensgebete und Gottesdienste stellt.
Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass dieses Thema der Kriegsberichterstattung
dem Motto der Friedensdekade im letzten Jahr „Erzähl mir vom Frieden“ diametral
gegenübersteht. Denn die Medienschaffenden im Krieg sind dafür da, vom Krieg zu
berichten: Sie bezeugen Gewalt und Leid und berichten von Grausamkeit. Und
obwohl wir ihre Bilder am liebsten nicht sehen wollen, brauchen wir diese
Arbeit. Sie zeigen menschliche Abgründe, dienen uns als Warnung, aber viele
davon enthalten auch Zeugnisse der unglaublichen Resilienz derer, die weiter an
den Frieden glauben. Damit am Ende eines Krieges der Frieden in der Erzählung
Platz bekommen kann, müssen wir uns die Geschichten anhören, die wir nicht mehr
hören möchten. Nicht aus Sensationslust, sondern aus Solidarität – mit den
Menschen, die unter Krieg und Gewalt leiden, und jenen, die sich dem aussetzen,
um davon zu berichten. Denn wer vom Krieg berichtet, erzählt davon, warum
Frieden die einzige Option ist. (aus der Einladung von Martha Linck zur
diesjährigen Eröffnung der Aktion Wanderfriedenskerze.)
Nicht selten werden Medienschaffende zu Opfern von Druck und Zensur, wenn sie von der Realität in Kriegsgebieten berichten. 2025 wurden bis zum 15. Juni bereits 17 Journalist:innen getötet, und mindestens 532 Journalist:innen und 40 Medienmitarbeiter: innen saßen weltweit wegen ihrer Arbeit in Haft.
Die Pressefreiheit wird durch Dreh- und Berichtsverbote, Zensur und Verhaftungen von Medienschaffenden gefährdet und eingeschränkt. Für uns Endverbraucher:innen bedeutet die Einschränkung der Pressefreiheit eine Einschränkung unserer Informationsfreiheit.
Die Münchner Wanderfriedenskerze
Die Münchner Wanderfriedenskerze wurde von Schwester Katharina aus dem Karmel in Dachau gestaltet. Sie greift das Kampagnenthema 2025 auf und setzt es in Beziehung zum Hl. Titus Brandsma. Er ist auf der Kerze abgebildet. Seine Darstellung stammt aus der Zeit der Seligsprechung auf dem Petersplatz in Rom am 3. November 1985. Titus wird hier als Karmelit mit Habit abgebildet, als Schriftsteller mit Gänsefeder in der rechten Hand und als Märtyrer mit dem Siegeszweig in der linken Hand. Auf der Rückseite der Kerze steht ein Ausspruch von Ihm: “Ich habe diese Aufgabe übernommen und führe sie auch bis zum Ende durch. Ich lasse die Journalisten, die auf mich vertrauen, nicht im Stich“
Titus Brandsma O.Carm. (* am 23. Februar 1881 in Oegeklooster bei Bolsward als Anno Sjoerd Brandsma; † 26. Juli 1942 im KZ Dachau) war ein niederländisch friesischer promovierter Philosoph, römisch-katholischer Theologe und Karmelit, der im Widerstand gegen den Nationalsozialismus in den Niederlanden aktiv war. Er wird in der katholischen Kirche als Märtyrer verehrt.
Am 15. Mai 2022 wurde er von Papst Franziskus heiliggesprochen. Sein liturgischer Gedenktag ist der 27. Juli.
Als die Bischöfe der katholischen Kirche es ablehnten, NS-Propaganda in ihren Zeitungen abzudrucken, entschloss sich P. Titus Brandsma, jedem katholischen Zeitungsschreiber die Anweisung der Bischöfe persönlich zu übergeben. Nachdem er 14 Schreiber erreicht hatte, wurde er am 19. Januar 1942 auf Veranlassung des Reichskommissariats im Kloster Boxmeer gefasst und als „rotgesinnter politischer Häftling“ in Gefängnissen in Scheveningen und im Durchgangslager Amersfoort gefangen gehalten.
Am 19. Juni 1942 wurde er in das KZ Dachau verschleppt. Unter Zwangsarbeit, Folter, Misshandlung und Unterernährung verschlechterte sich seine Gesundheit rapide. In der dritten Juliwoche wurde er in die Krankenstation des Konzentrationslagers eingewiesen. Dort führte ein KZ-Arzt mit ihm medizinische Experimente durch und gab ihm schließlich am 26. Juli 1942 um 13.50 Uhr die Todesspritze. Zehn Minuten später wurde P. Brandsma für tot erklärt. Nach einer KZ-ärztlichen Todesurkunde für die Verwandten sei Titus Brandsma an Darmkatarrh gestorben. (https://selige-kzdachau.de/index.php/neuigkeiten/2022/titus-und-wikipedia)
Die Gebetshilfe zur aktuellen Wanderfriedenskerze finden Sie unter: https://wanderfriedenskerze.de/fileadmin/user_upload/images/Wanderfriedenskerze/2025/2025-wfk-gebetshilfe-web.pdf
Die Kerze kann wie schon in den Vorjahren zu Gebeten und Gottesdiensten beim münchner Diözesanverband von pax christi (muenchen@paxchristi.de) ausgeliehen werden.